Reportagen

Bericht über die Ausstellung „Urban Poetry“ von Monika Schiwy-Jessen

Monika Schiwy-Jessen ist eine Mixed-Media-Künstlerin, die mit Textilem, Papier, Plastiktüten in einer Collagentechnik arbeitet. Unter anderem schichtet sie die verschiedenen Materialien und legt dann teilweise wieder Partien frei. Ich habe ihre Ausstellung in Bad Bellingen besucht.

„Monika Schiwy-Jessen schafft sich künstlerischen Freiraum durch die Collage“, so formulierte es Barbara Wartenberg, die Inhaberin der Galerie BW in Bad Bellingen. Am 29. März fand dort die Vernissage der Ausstellung „Urban Poetry“ von Monika Schiwy-Jessen statt. Die Künstlerin setze sich mit Street Art und Graffiti auseinander und wolle das Verborgene sichtbar machen, fügte die Galeristin an.

Die Galerie BW feiert gleichzeitig ihr 25-jähriges Julibäum. In den zurückliegenden 25 Jahren habe es etwa 100 Ausstellungen mit mehr als 40 Künstlerinnen und Künstlern gegeben, darunter auch 5 Ausstellungen mit Arbeiten aus dem Laghmani-Projekt mit Stickereien aus Afghanistan.

In der kleinen Galerie werden die großen und kleinen Kunstwerke sehr gelungen an den Wänden, auf Tischen sowie in Regalen in Szene gesetzt. Diese beiden Leporellos, vor denen Monika Schiwy-Jessen steht, fallen mir gleich als Erstes ins Auge.

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Auf einem Tisch in der Galerie liegen neun Schachteln von 5,1 x 6,5 cm Größe, in die die Künstlerin kleine Collagen aus Papier integriert hat.

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Die kleine Prinzessin, die natürlich sofort an den Kleinen Prinzen von St. Exupery erinnert, mag ich besonders gern. Monika hat die Figur per Bildtransfer auf einen Marimekkostoff gebracht. Nicht weit davon hängt noch ein Bekannter: Hier wurde der Hintergrund mit einem Bildtransfer gestaltet und Bart Simpson aus Papier aufgeklebt und die Konturen wurden nachgestickt. Der Hintergrund ist ein Foto von einem Rollladen in Buenos Aires, der über und über mit Zeitungen, Postern überklebt war und die teilweise zerrissen waren.

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Der Besuch der Ausstellung „Poesie der Grossstadt – die Affichisten“ in Basel Anfang 2015 hat Monika Schiwy-Jessen inspiriert zu einer Fotoserie von Wänden mit abgerissenen Plakaten, Graffitis, gepressten und entsorgten Kartonwürfeln etc. in verschiedenen Städten, die sie auf verschiedenen Reisen gemacht hat. Es sind auch diverse Collagen passend zu dem Thema entstanden. Die Fotos wurden mit einem Fotobearbeitungsprogramm überarbeitet und teilweise verfremdet. Die Fotos haben dadurch einen malerischen Charakter bekommen.

Zu diesen Streifen sagte mir die Künstlerin: „Zunächst habe ich Falten genäht aus dem handgefärbten Stoff – dann wurde die Oberfläche mit Gesso eingestrichen, um sie für den Bildtransfer vorzubereiten, dann erfolgte der Bildtransfer von Streetartmotiven, Graffiti etc., dann wurde gestickt, gequiltet von Hand und mit der Nähmaschine. Die Inspiration zu diesem Stück waren die Rollläden von Schaufenstern, die besprüht und mit Zeitungen und Postern beklebt waren, die wieder abgerissen wurden.“

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Hier sind Stoffe in selbst hergestellte Objektkästen integriert, auf die mit Bildtransfer Streetartmotive übertragen wurden und/oder auf die vorher gefertige Papiercollagen transferiert wurden.

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Bei diesen Miniaturen dienen alte Metalldosen als Rahmen für die Collagen. Durch Schichten und Abstandhalter zum Hintergrund – wie z.B. beim Besuch im Porzellanladen mit dem kleinen Spielzeug-Elefant oder beim gefangenen König Dezember – stellt die Künstlerin eine Dreidimensionalität her.

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Weitere Infos zur Künstlerin finden Sie auf ihrer Website unter www.schiwy-jessen.com.